Grenzen setzen

Ein Großteil der Menschen mit einer Verletzung oder Erkrankung des Gehirns kennt das Gefühl, nicht mehr so belastbar zu sein wie früher. Umso wichtiger ist es, zu lernen, mit dieser reduzierten Belastbarkeit gut umzugehen. Dazu gehört es, die eigenen Grenzen realistisch einschätzen zu können und Überlastungszeichen frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Das bedeutet auch, im Zweifelsfall „nein“ zu sagen und sich abzugrenzen. Das fällt oft schwer, weil man sich beispielsweise verpflichtet fühlt und eine andere Person nicht im Stich lassen möchte oder weil man ein Ziel unbedingt erreichen und keine Abstriche machen will.  Nur über Selbstfürsorge und das Setzen klarer Grenzen, schafft man es, auch langfristig gesund zu bleiben.

Geeignete Strategien, um sich bei Überforderung abzugrenzen, sind:

  • den Wunsch nach Beendigung einer Tätigkeit oder einer Pause klar formulieren und dabei bleiben, auch wenn man zunächst auf Unverständnis stoßen
  • den Grund dafür kurz erläutern  (bei vertrauten Personen kann für die Zukunft auch ein umfassenderes Gespräch und eine ausführlichere Beschreibung der Situation sinnvoll sein)
  • sich für das Verständnis bedanken

In der neuropsychologischen Therapie nehmen die Themen „Überlastunganzeichen erkennen“ und „Grenzen setzen“ einen großen Raum ein. Besonders bei LongCovid-Betroffenen sind diese Themen sehr wichtig, weil jede „Grenzüberschreitung“ zu Rückschritten führen kann.

 

Pausenstrategien

Regelmäßige Pausen bauen Stress ab und erhöhen die Leistungsfähigkeit. Nach einer Verletzung oder Erkrankung des Gehirns sind sie absolut unverzichtbar. Aber nicht nur dann, sondern Pausen sind für uns alle wichtig – gerade in herausfordernden, stressigen Zeiten.

Folgende Pausenstrategien werden empfohlen:

  1. Verzichten Sie während der Pausen auf ablenkende Aktivitäten wie Telefonieren oder im Internet surfen. Seien Sie achtsam im Hier und Jetzt.
  2. Bewegung (z.B. ein paar Dehnungsübungen) und frische Luft (z.B. Fenster öffnen, ein kurzer Spaziergang) helfen dabei, abzuschalten.
  3. Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit eines kurzen „Power-Naps“ von 15 – 20 Minuten (nicht länger, sonst rutscht man in die Tiefschlafphase!). Hierfür benötigt man kein Bett oder Sofa, ein Sessel oder bequemer Bürostuhl reichen aus.
  4. Planen Sie Pausenzeiten genau wie feste Termine regelmäßig in Ihren Kalender und halten Sie diese ein.
  5. Machen Sie, wenn möglich, einmal pro Woche einen Ruhetag ohne feste Termine oder Projekte.
  6. Erklären Sie ihrem Umfeld bereits im Vorfeld, warum die Pausen erforderlich sind. Bitten Sie um Verständnis oder auch um Unterstützung.

Gerne unterstützen wir Sie bei ihrem Pausenmanagement und beraten Sie.

Was passiert bei Hitze mit unserem Gehirn?

Endlich warme Sommertemperaturen! Doch, wenn wir uns zu lange in der prallen Sonne aufhalten, kann es zu einer Überwärmung des Gehirns kommen, wodurch die Hirnhäute gereizt werden können. Solange die Außemtemperatur nicht höher als die Körpertemperatur ist, sollte es keine Probleme geben. Jedoch reicht unsere natürliche Klimaanlage (Schwitzen, Atem) irgendwann nicht mehr und es kommt zu einem Wärmestau. Zu viel Wasser und zu viele Elektrolyte sind verbraucht und es kann es zu einem Hitzeschaden, einem Körper-Kollaps, kommen.

Sportler sollten bei Hitze mehr Pausen einplanen, ausreichend Wasser trinken und ihren Kopf und ihre Augen vor der Sonne schützen. Wichtig ist es, eine Dehydrierung zu vermeiden.

Kleinkinder und Babys sind besonders gefährdet, weil ihre Schädelknochen noch dünner sind und sie oft noch dünnen Haarwuchs haben. Symptome einer Überhitung können auch erst Stunden später auftreten. Hierzu zählen roter, heißer Kopf, Übelkeit, steifer Nacken und oft auch Erbrechen.

Leider ging die letzten Tage folgende Schlagzeile durch die Medien: Weiterlesen